1965 - Sprengung einer Insel im Baggersee

Einen besonderen Einsatz hatte der THW-Ortsverband Freiburg im Jahre 1965 - nachdem sich an einem Freiburger Baggersee schon mehrfach Unfälle - teilweise mit Todesfolge - ereignet hatten - sollte mit umfangreichen Maßnahmen - darunter die Sprengung einer kleinen Insel im See - für mehr Sicherheit gesorgt werden. Nachfolgend ein Text aus dem Freiburger Stadtanzeiger vom 12. August 1965:

Einer Anregung des Regierungspräsidiums folgend, beauftragte das Amt für öffentliche Ordnung das Technische Hilfswerk, den großen Baggersee an der Hugstetter Straße dahingehend zu überprüfen, dass Unfälle, wie solche schon mit Todesfolge geschehen sind, möglichst vermieden werden. In zwei Einsätzen hat das Technische Hilfswerk, Bergungsdienst und Tauchergruppe, unter Leitung von Oberzugführer Ing. Kochalski und Gruppenführer Seiler in einer Breite bis zu 20 m den Strand abgesucht und dabei Unrat aller Art entfernt. Zwei Lkw waren nötig, um all die aus dem See entfernten Gegenstände (darunter Mopeds, Fahrräder, Sofas usw.) auf den Müllplatz abzuführen. Die größte Gefahrenquelle war jedoch die in der Mitte des Sees gelegene über 2 m hohe und etwa 30 qm große Insel. Diese Insel verleitete junge Menschen zu Hechtsprüngen in den See, nicht wissend, dass auch Eisenteile im Wasser noch verborgene Gefahren darstellen. Querschnittlähmungen mit lebenslangen unheilbaren Folgen haben sich dabei ereignet.

Diese Insel wurde nun am vergangenen Samstag mit zwei Oberwassersprengungen soweit abgesprengt, dass diese Insel die oben genannte Gefahrenquelle nicht mehr darstellt, nur ein flacher Hügel, der bei niedrigem Wasserstand etwa 50 cm über Wasser ragt, blieb übrig. In zwei Einsätzen wurde diese umfangreiche Aufgabe erfüllt. Die Leitung der Sprengung hatte Sprengmeister Zugführer Thöni mit Assistenz von Sprengmeister Gruppenführer Lauk mit einigen Sprenggehilfen.

Eine weitere Aufgabe war in diesem Zusammenhang die Sicherung des Areals, denn im Umkreis von 300 m durfte sich bei den Sprengungen niemand aufhalten. Diese Aufgabe löste trotz des starken Verkehrs auf der Hugstetter Sraße in vorbildlicher Weise Oberzugführer Kochalski mit der Assistenz des Zugführers Heußner, ferner waren anwesend im Auftrage der staatlichen Polizeidirektion zwei Beamte des Reviers Stühlinger. Da an diesem Tage Polizeikräfte für diese umfangreiche Aufgabe durch anderweitige große Belastungen nicht in großem Umfange zur Verfügung gestellt werden konnten, stellte sich die Feldhut der Stadt Freiburg mit 6 Mann unter Leitung von Obmann Plöger freiwillig zur Verfügung und half mit, diese umfangreiche Aufgabe rasch und reibungslos zu erledigen.