Großübung in Südbaden: 180 Einsatzkräfte üben für den Ernstfall

Vom 8. bis 9. Oktober probten insgesamt 12 Ortsverbände mit mehr als 180 ehrenamtlichen Helfern und Helferinnen aus dem Geschäftsbereich Freiburg den Ernstfall: ein durch anhaltende Regenfälle schnell ansteigender Wasserstand am Rhein in Breisach.

Um im Ernstfall schnell und effektiv handeln zu können, übten dieses Wochenende die Ortsverbände des THW aus Achern, Biberach/Bd., Breisach, Emmendingen, Freiburg, Kehl, Lahr, Lörrach, Müllheim, Offenburg, Rheinfelden und Schopfheim gemeinsam ein Hochwasserszenario mit folgender Ausgangslage:

Durch anhaltende Regenfälle im Einzugsgebiet des Rheins ist der Wasserstand stark angestiegen und ein weiterer Pegelanstieg ist zu erwarten. Bereits um 6:30 Uhr werden die breisacher Einsatzkräfte alarmiert. Der Ortsverband beginnt sofort mit den ersten Maßnahmen. Um das Geschehen abzusichern werden weitere Kräfte hinzugezogen. Der Zugführer Dirk Wiebeck aus Breisach wird mit der Leitung der THW Einheiten beauftragt. Die Fachgruppe Führung und Kommunikation aus Emmendingen unterstützt ihn bei der Koordinierung aller Teilnehmer.

Zur Bewältigung der Hochwasserlage wurde entlang des Rheindammes zwischen dem Kulturwehr Breisach und der Möhlin eine Pumpstrecke von ungefähr 650m aufgebaut. Die eingesetzte Pumpe der Fachgruppe Wasserschaden Pumpen aus Offenburg hat eine Leistung von bis zu 15.000 l pro Minute. Diese Pumpe kann mit drei Saugleitungen und zwei Druckleitungen gleichzeitig betrieben werden. Um die Befahrbarkeit der Verkehrswege aufrecht zu erhalten, mussten Holzrampen und Schlauchbrücken aus EGS-Material erbaut werden. Das Einsatzgerüstsystem besteht aus Teilen eines Standartbaugerüstes. Auf dem Gelände des städtischen Bauhofes von Breisach wurden durch die Fachgruppe Räumen des OV Freiburg die beim Hochwasser so wichtigen Sandsäcke gefüllt und an die Einsatzstellen transportiert. Die Einrichtung einer Notstromversorgung für die Logistikeinheit übernahm die Fachgruppe Elektroversorgung aus Emmendingen. Außerdem mussten die Elektropumpen zur Weiterbeförderung des Flusswassers mit Strom versorgt werden. Von einer Krananlage im Hafen wurde das Retten von Verletzten aus Höhen und in der Tunnelanlage des Kulturwehres aus Tiefen geübt. Für das leibliche Wohl sorgte die Fachgruppe Verpflegung aus Achern. Der OV Schopfheim hielt mit seiner Fachgruppe Logistik und Material die Maschinen am Laufen und stellte die Versorgung mit ausreichend Kraftstoff sicher. Während der gesamten Übung überwachten die Helferinnen und Helfer des THW den ordnungsgemäßen Ablauf, auch Sanitätsdienst war vor Ort.

Diese aktuelle Übung soll einen optimalen Ausbildungstand sicher stellen, damit das THW jederzeit einsatzbereit ist. Eine ähnliche Situation ist noch gut aus vergangenen Hochwasserereignissen bekannt. Beim letzten Hochwasser an der Elbe in 2013 konnten 110 Einsatzkräfte aus Südbaden in Magdeburg tatkräftig unterstützen.

Text: M. Breitfeld / THW-GSt Freiburg


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